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Sportpsychologie

Vor etwa 40 Jahren war es für eine Person oder ein Land nicht so schwierig in einer Sportart zu dominieren, denn oft waren sie (die Person oder das Land) die Einzigen, die diese Sportart konzentriert auf internationaler Ebene vorantrieben. Als dann jedoch mehr und mehr Athleten* in verschiedenen Ländern begannen, eine bestimmte Sportart ernsthaft und ganzjährig zu trainieren und dazu auch noch staatliche Unterstützung bekamen, wurde das „Spielfeld“ etwas ausgeglichener. Trotzdem dominieren - speziell im Bogenschießen - auch heute noch die koreanischen Damen. Allerdings, bei den olympischen Spielen in Peking 2008, mussten sich die Koreaner in den Einzeldisziplinen beiderlei Geschlechts mit dem 2. Platz zufrieden geben. Die Mannschaftsdisziplinen waren dann allerdings - sowohl bei den Damen, als auch bei den Herren – eine Klasse für sich.

Jedenfalls haben die letzten Olympiaden und Weltmeisterschaften gezeigt, dass andere Länder aufholen. Nicht zuletzt ist der Abstand dadurch geringer geworden, dass etliche Länder koreanische Cheftrainer als Nationaltrainer anheuerten. Dazu kommt die wachsende Anzahl nationaler Sportinstitute, in denen wissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden zum Einsatz kommen und eine Fülle von Experten eingesetzt wird, auf Gebieten wie Biomechanik, Physiotherapie, Trainingsphysiologie, Krafttraining, Sportpsychologie und anderen Spezialgebieten.

In Zukunft wird die Herausforderung, ein herausragender Athlet zu werden, noch größer werden - aber im Grunde führen 4 „Hauptzutaten“ zum Erfolg:

  • Talent
  • Harte Arbeit
  • Simulation
  • Mentales Training

Allgemein anerkannt und viele Male publiziert ist die Erkenntnis: „Sobald ein Athlet die technischen und physischen Qualitäten erfüllt, die für den internationalen Einsatz erforderlich sind, dann ist der Erfolg zu 10% physisch und zu 90% mental bedingt.“

Obwohl die Mehrheit der Athleten und Trainer die Bedeutung des mentalen Trainings erkannt hat, ist vieles doch nur Lippenbekenntnis, denn mentales Training ist nicht einfach. Es erfordert Zeit und Konzentration mentale Fähigkeiten zu erlangen, um sich damit vom Gegner absetzen zu können. Obgleich viele Trainer sehr wohl das Potential des mentalen Trainings kennen und liebend gern einsetzen würden, fühlen sie sich nicht qualifiziert genug oder es fehlen die ausreichenden Kenntnisse, um ein Programm für ihre Athleten zu entwickeln zu können – und letztlich wird dann nichts unternommen. Wie schon gesagt, mentale Kenntnisse zu erwerben ist nicht leicht und oft schwer messbar. Es ist so viel leichter, Pfeile zu schießen und damit sofort „Feedback“ zu haben. Diese Betrachtungsweise ist jedoch falsch und der Athlet wird sein volles Potential nicht ausschöpfen können.

Sobald der Athlet die erforderlichen technischen und physischen Qualitäten erfüllt, ist es die mentale Stärke die ihn/sie erfolgreich macht und effektiv auf der „Weltbühne“ konkurrieren lässt. Wir können es nicht deutlich genug sagen: der Athlet  und/oder Trainer muss begreifen, dass es unmöglich ist in den kommenden Jahren in der höchsten Ebene zu konkurrieren, wenn er nicht psychologisch gut vorbereitet ist.

In dieser Rubrik wollen wir in Zukunft verschiedene Artikel und Anleitungen zur Verfügung stellen mit dem Ziel, sowohl Athleten, als auch Trainer beim Aufbau ihrer psychologischen Kenntnisse zu unterstützen und damit ihre Leistung zu steigern.

*Der Begriff Athlet wird hier für beiderlei Geschlecht verwendet!


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